Freitag, der 4. März 2016, 10 Uhr am Morgen: Pünktlich startete die allererste von vier Gruppen, die am langen Wochenende um Medaillen bei der deutschen Hallenbogenmeisterschaft in Bad Segeberg kämpfen wollten. Für Hamwarde die wichtigste Gruppe, da hier Matthias Penzlin bei den Blankbogen Herren antrat.
Schon nach wenigen Passen konnte man an Matthias‘ Mienenspiel ablesen, dass er mit seiner Leistung nicht zufrieden war. Obwohl viele Pfeile das Gold und damit den 9er- oder 10er-Ring trafen, gab es jedoch auch mal eine 7 oder sogar nur eine 5. Und dann der Schockmoment: Die Hamwarder Fanbase auf der Tribüne hielt erschrocken den Atem an, als Matthias einen Schuss so verriss, dass er auf der Nachbarauflage landete. Zum Glück stellte sich der aber lediglich als Ausrutscher heraus.
Nach 30 Pfeilen und dem ersten Durchgang lag Matthias mit 250 Ringen auf Platz 9 des 16 Starter zählenden Feldes. Sollte man sich darauf einstellen, dass dies nicht Matthias‘ Tag war?
Doch dann kam der zweite Durchgang. Es zeugt von Matthias‘ mentaler Stärke, dass er sich von dem ersten Durchgang nicht unterkriegen ließ. Er startete eine grandiose Aufholjagd und arbeitete sich Platz um Platz nach vorne. Es schien fast so, als hätte er anfangs die Konkurrenz nur in Sicherheit wiegen wollen, um im
2. Durchgang dann gnadenlos zuzuschlagen. An Spannung war dieser Wettkampf jedenfalls kaum zu überbieten. Mit der letzten Passe, in der er drei Zehnen schoss, demonstrierte er dann noch einmal sein ganzes Können.
Das Endergebnis war denkbar knapp: Gold holte sich Detlef Kunstein vom SV GZ Ravolzhausen mit 518 Ringen, Silber ging an Matthias mit 517 Ringen und Bronze gewann Dirk Leweringhaus vom BSC Sprockhövel mit 516 Ringen. Wir freuten uns unbändig mit Matthias über diesen fantastischen Erfolg, obwohl auch kurz der Gedanke kam, was gewesen wäre, wenn dieser eine Schuss nicht danebengegangen wäre…