12.05.2016
4. Platz für Matthias Penzlin bei den Swedish Open

Vom 5. bis 7. Mai fand in Schweden auf der kleinen, landschaftlich bezaubernd schönen Insel Lilla Brattön nördlich von Göteborg die Swedish Open im Feldbogen statt. Die schwedischen Meisterschaften hatten nicht nur Schützen aus Finnland und Norwegen zu Gast, sondern auch den DSB, der dort 7 Bogensportler gemeldet hatte, sowie einige privat angereiste deutsche Schützen. Matthias Penzlin war mit dem Nationalkader des DSB bereits 4 Tage vorher angereist, um auf dem anspruchsvollen Gelände zu trainieren. Selbstverständlich nicht auf dem Meisterschafts-Parcours, die kleine Insel ist groß genug, dass zusätzlich auch Trainingsrunden aufgebaut werden konnten. Also vorgelagerte Trainingseinheiten brachten außer einer Akklimatisierung keine Vorteile.

Für die Meisterschaft waren inklusive Matthias 32 Blankbogen Herren gemeldet, zum größten Teil starke Konkurrenz, die er bereits von der Europameisterschaft 2015 in Polen kannte. Zum Glück spielte das Wetter mit. Nach den kalten, regnerischen und ungemütlichen Tagen schien endlich wieder die Sonne. Für den ersten Tag der Qualifikationsrunde waren 24 Ziele mit unbekannter Entfernung aufgestellt, die sich nicht nur auf Wiesen und im Wald befanden, nein, besondere Herausforderungen galt es zu bewältigen, wenn die Scheibe auf einer Klippe stand oder direkt vor dem Wasser am Strand. Und auf der Insel Lilla Brattön gibt es etliche Möglichkeiten, die Scheiben derart knifflig zu stellen. Da musste man schon konzentriert schießen und vor allen Dingen beim Schätzen der Entfernung richtig liegen, sonst würde man den Pfeil nie wieder sehen. Mit dieser mentalen Herausforderung hatte auch Matthias zu kämpfen. Aber dass er solch heiklen Situationen gewachsen ist, hat er schon oft genug bewiesen. Am Ende des ersten Tages belegte er mit 313 Ringen einen respektablen 7. Platz – eine hervorragende Ausgangsposition.

Am nächsten Tag galt es, 24 Ziele mit bekannter Entfernung zu bewältigen. Was aber nicht bedeutete, dass die ganze Angelegenheit einfacher wurde. Die Scheiben können dann noch weiter, noch steiler und noch schwieriger stehen. Seine Position konnte Matthias am Ende des 2. Durchgangs mit 308 Ringen nicht verbessern, aber das war auch nicht nötig, das Halten des 7. Platzes mit insgesamt  621 Ringen brachte die sichere Qualifikation für die nächste Ausscheidungsrunde. Die 16 besten Blankbogenschützen seiner Klasse würden am nächsten Tag auf 12 Ziele mit bekannten Entfernungen die stärksten vier Schützen ausmachen, die dann um die Medaillen schießen würden.

Matthias startete am 3. Tag hervorragend in die Runde der besten 16. Mit seiner ganzen Erfahrung und Klasse konnte er sich auf den 4. Platz vorschieben und sogar den Europameister des letzten Jahres, den Finnen Timo Leskinen, hinter sich lassen. Mit 156 Ringen, nur einen Ring hinter dem Zweiten und Dritten, die jeweils 157 Ringe erreichten, zog er ins Halbfinale ein.

Das Halbfinale wurde im Duellmodus geschossen, der zugeteilte Gegner musste bei vier bekannten Zielen geschlagen werden. Das entschied über den Einzug ins Goldfinale. Hier unterlag Matthias jedoch dem späteren Goldmedaillengewinner, dem Schweden Erik Jonsson.

Diese Niederlage galt es, schnell abzuhaken und den Fokus auf den Gewinn der Bronzemedaille zu legen. Im abschließenden Finalschießen, wieder auf vier Scheiben, fehlte Matthias leider das kleine Quäntchen Glück. Er unterlag dem Schweden Åke Svensson nur knapp mit 45 zu 46 Ringen.

Diesmal schaffte Matthias zwar nicht den Sprung aufs Treppchen, doch ein 4. Platz bei diesem anspruchsvollen und schwierigen Parcours ist eine phantastische Leistung, zu der wir alle ihn nur beglückwünschen können.


Iris Schümann