Was für ein toller Tag! Matthias, Uwe und ich sind am 7. Juni bei traumhaftem Sonnenschein nach Büchen gefahren. Die dortigen Bogenschützen hatten ordentlich was auf die Beine gestellt. Auf dem Gelände, bestehend teils aus Waldgebiet am Hang (mit einigen sehr steilen Stücken, schnauf!) und teils aus einer großen Wiese, hatten sie 33 Ziele für 154 traditionelle Bogenschützen arrangiert, die es wirklich in sich hatten. Nicht nur über Gräben, bergab und bergauf musste geschossen werden, auch von Baumstümpfen, Tischen und durch Baumlücken hindurch. Für das Treffen des „Kills“, eines eingekreisten Bereichs, das den symbolischen sofortigen Tod des Gummitiers bedeutete, gab es die meisten Punkte, aber auch ein Treffen des übrigen Körpers zählte. Die Entfernungen, die von ca. 10 m bis ca. 50 m reichten, mussten geschätzt werden.
Unterschiedlich große Tierattrappen von kleinen Eulen über Häschen, Wildkatzen, Gämsen bis hin zu Bären und Hirschen verlangten uns einiges ab. Dazu gab es bei der Jagd auf Punkte noch ganz spezielle Herausforderungen. Zum Beispiel mussten wir durch drei aufgehängte Reifen auf ein Ziel schießen. Das war nur im Knien möglich und erforderte einen präzisen und geraden Schuss.
Oder man musste von einer aufgehängten, in der Luft schwingenden Palette eine Gummiwildkatze treffen. Da wurde nicht nur starkes Gleichgewichtsgefühl benötigt, sondern der Pfeil musste auch aus der Bewegung geschossen werden. Der etwa 4 cm breite Dinosaurier, der bei einem Ziel neben mehreren Eulen ins Visier genommen werden konnte, war aber wohl als Scherz gemeint. Jedenfalls habe ich nicht gesehen, dass ein Schütze versuchte, dieses Mini-Ziel aufs Korn zu nehmen.
Trickreich war die Situation bei 2 Füchsen, die es zu treffen galt. Dahinter war eine alte verrostete Metall-Schubkarre aufgestellt. Dadurch konnte der Pfeil beim Vorbeischießen nicht auf Nimmerwiedersehen im Wald verschwinden, wurde von der Karre sozusagen aufgefangen, war aber leider durch den Aufprall auch kaputt. Pech!
Aber der absolute „Knaller“ war der eiserne Wolf. Der war tatsächlich bis auf das Gummi-Kill ganz aus Eisen. Von umgestürzten Bäumen aus musste dieses Kill getroffen werden, für einen Körpertreffer gab es nicht nur keine Punkte, sondern dazu noch einen zerstörten Pfeil. Ein lauter Knall, der durch den Wald tönte, zeigte uns jedes Mal an, wenn ein Schütze den Schuss riskiert hatte und versagte. Und das kam doch wirklich häufiger vor. Auch Uwe und ich verloren leider einen Pfeil an den eisernen Gesellen.
Gegen 15.30 Uhr konnten wir unsere Schießzettel abgeben und uns den kulinarischen Verwöhneinheiten, wie Grillwurst, Salat und selbst gebackenem Kuchen, widmen. Die Siegerehrung am Schluss brachte für mich einen tollen 3. Platz bei den Blankbogen-Damen mit 425 Ringen und für Uwe einen super 2. Platz bei den Blankbogen-Herren mit 473 Punkten.
Matthias erreichte hier grandios den 1. Platz mit 556 Punkten von erreichbaren 650. Und nicht nur das, er war mit dieser Punktzahl auch Zweiter des gesamten Turniers geworden. Genial!
In bester Stimmung fuhren wir wieder nach Hause. Büchen, vielen Dank für dieses originelle und klasse durchgeführte Turnier.