2017 wird der DSB zum ersten Mal eine Deutsche Meisterschaft in der Bogendisziplin 3D durchführen, also das Schießen auf dreidimensionale Ziele. Dazu wurden eigens neue Regeln entwickelt, angelehnt an die Regeln der WA (World Archery). Um diese Disziplin mit dem neuen Reglement jetzt schon mal kennen zu lernen, gab es am 17. September für die Bogenschützen des Hamburger Verbandes die Möglichkeit, in Niedersachsen an der offenen Landesmeisterschaft teilzunehmen, die in diesem Jahr in Coppenbrügge südlich von Hannover stattfand. Dieses Angebot nahmen nicht nur 21 Schützen des Hamburger Verbandes an, darunter 6 Hamwarder Teilnehmer, sondern auch Bogenschützen anderer Bundesländer, denn am zweiten Tag wurde in Coppenbrügge zusätzlich noch der attraktive Deutschland-Cup ausgerichtet.
Am Samstag, den 17. September bot sich uns bei der Anreise aber alles andere als ein attraktives Bild. Die Wolken hingen tief in dem bergigen Gelände und es regnete ohne Unterlass. Nachdem wir uns unsere Startkarten geholt hatten und rasch durch die Materialkontrolle geschleust wurden – Hubert Hamester brauchte hier etwas länger, da sein Tab nicht den Vorstellungen der Kampfrichter entsprach -, ging es zum Einschießen auf die Wiese.
Danach marschierten die Gruppen zu ihren jeweiligen Startpositionen. Nach Turnierbeginn war es schon nach kürzester Zeit schwer, die Lust nicht zu verlieren. Es war alles nur nass, das Gelände war unwegsam und steil und auch ohne Regen schon mühsam zu meistern. Nass waren die Pfade jedoch schon beinahe halsbrecherisch gefährlich. Leider gab es nur selten Sicherungen wie Halteseile.
Die 3D-Ziele standen sehr interessant, steil nach oben oder unten oder schräg am Hang. Hinter Gräben oder Wällen versteckt und erst zu sehen, wenn man direkt am Abschusspflock stand, war die Entfernung, die für uns Blankbogen maximal bei 30 Metern lag, sehr schwierig einzuschätzen. Da ging so mancher Pfeil auch mal nicht in die Killzone des Gummitiers oder sogar ganz daneben. Aber welcher Bogenschütze möchte es schon einfach haben? Geschossen wurden pro Ziel 2 Pfeile, die beide voll in die Wertung eingingen, und in Gruppen zu sechst. Das kostete schon einiges an Zeit.
Am Nachmittag ließ der Regen zum Glück endlich nach und schon besserte sich bei allen die Laune. Das Gelände, auf dem die Ziele aufgestellt waren, war sehr weitläufig, zwischen den Zielen lagen manchmal doch längere Wege und so dauerte es tatsächlich bis zum frühen Abend, bis wir alle 24 Ziele bewältigt hatten. Eine Siegerehrung gab es natürlich nur für die niedersächsischen Schützen, so konnten wir unsere Leistung lediglich gegenseitig würdigen. Jonathan Engelhardt schoss sich bei den Blankbogenschülern mit 249 Punkten auf den 3. Platz der Gesamtwertung aller Teilnehmer und auf den 1. Platz der Hamburger LM. Hubert Hamester wurde mit 323 Punkten Zehnter in der Gesamtwertung Blankbogen Herren und Fünfter bei der Hamburger LM. Jens-Uwe Schümann erreichte auf der Gesamtliste Blankbogen Herren mit 296 Punkten den 14. Platz und bei der Hamburger Wertung den 6. Platz. Christian Engelhardt schaffte es mit 281 Punkten auf den 18. Platz der Blankbogen Herren Gesamtwertung und auf den 8. Platz der Hamburger LM. Maren Löhr belegte mit 183 Punkten den 9. Platz im Gesamtclassement Blankbogen Damen und den 5. Platz in Hamburg. Und ich erreichte mit 238 Punkten den 5. Platz der Gesamtwertung Blankbogen Damen und den 3. Platz in der Hamburger Wertung.
Danach ging es nur noch erschöpft ins Hotel, während Familie Engelhardt nach Hause fuhr. Sie nahmen am nächsten Tag nicht am Deutschland-Cup teil. Der nächste Tag begann diesig, aber zumindest blieb das Wasser von oben aus. Und wir konnten uns dann nicht mehr beklagen, das Wetter besserte sich zusehends und am Nachmittag war es sogar wieder sonnig.
Der Deutschland-Cup wurde als Hunter-Runde geschossen, es gab also nur ein Wertungspfeil. Der Parcours mit 24 Zielen war geblieben, jedoch waren die Abschusspflöcke versetzt worden, sodass jedes Ziel von der Entfernung her neu eingeschätzt werden musste. An diesem Tag hatten alle viel Spaß, das gute Wetter bewirkte Wunder. Selbst die schwierigen Strecken, die noch immer sehr rutschig waren, taten der guten Laune keinen Abbruch. Im Anschluss an die Hunter-Runde gab es dann ein Finalschießen der besten Vier jeder Klasse. Das Finalschießen erreichte jedoch kein Hamwarder Bogenschütze. Hubert kam mit 148 Punkten auf den 15. Platz, Uwe mit 139 Punkten auf den 16. Platz und ich erreichte mit 125 Punkten den 6. Platz.